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16.–18. Juni 2022
Münster
Europe/Berlin Zeitzone

Wissensaustausch durch Kooperative Planung in der Trainer*innenbildung Leistungssport

18.06.2022, 09:46
20m
Leo 21

Leo 21

2b| Beitrag im Arbeitskreis AK 4.4

Sprecher

Sebastian Liebl (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) Julia Lohmann Annalena MöhrleProf. Ralf Sygusch (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)

Beschreibung

Einleitung
Top-down implementierte Konzepte aus der Sportwissenschaft erreichen häufig nicht die gewünschte Nachhaltigkeit in der Sportpraxis. Einen möglichen Zugang bieten partizipative Ansätze zum „Interactive-Knowledge-to-Action“ (Gelius et al., 2021). Dabei werden in Entwicklungs- und Implementationsprozesse Stakeholder frühzeitig in eine so genannte Kooperative Planung eingebunden.
Das Projekt QuaTroPLUS (gefördert durch BISp) zielt auf die Implementierung des DOSB-Kompetenzmodells (Sygusch et al., 2020) in die Trainer:innenbildung Leistungssport in vier Spitzenverbänden (Hockey, Judo, Leichtathletik, Ski). Dazu wurde in jedem Verband eine Kooperative Planungsgruppe – bestehend aus Bildungsverantwortlichen, Lehrreferent:innen, Trainer:innen, Sportfunktionär:innen und sportwissenschaftlichen Kompetenz-Expert:innen – eingerichtet. Über einen Zeitraum von 30 Monaten fanden insg. 38 Planungssitzungen statt, in denen ausgewählte Lizenzlehrgänge angelehnt an das DOSB-Modell kompetenzorientiert gestaltet, umgesetzt und evaluiert wurden.
Der Vortrag befasst sich mit der Analyse zu Akzeptanz und Gelingensbedingungen der Kooperativen Planungsprozesse.

Methode
Alle Planungssitzungen wurden aufgezeichnet und protokolliert. Darüber hinaus wurden alle beteiligten Stakeholder (N = 17) mittels problemzentrierter Interviews zur Kooperativen Planung (u. a. Ziele, Prozesse, individuelle und verbandsbezogene Voraussetzungen) befragt. Die Auswertung der Dokumente und Interviews erfolgte mittels qualitativer Inhaltsanalyse.

Ergebnisse
Die vorliegenden Protokolle sowie Interviewbefunde zeigen, dass Kooperative Planung einerseits als gewinnbringender Prozess eingeschätzt wird, andererseits als enorm zeit- und arbeitsaufwändig. Konkret wird aus Sicht der Bildungsverantwortlichen der Sportverbände bspw. einerseits eine zu lange Findungsphase verbandsspezifischer Ziele beschrieben; andererseits wird der Austausch mit den Kompetenz-Experten:innen als hilfreich erachtet. Aus Sicht der beteiligten Sportwissenschaftler:innen wird bspw. eine gewisse Abhängigkeit von ihrer Rolle als Kompetenz-Expert:innen wahrgenommen; andererseits wird der Bezug zur Trainerbildungspraxis als bereichernd für modelltheoretische Überlegungen beschrieben.

Diskussion
Der Abgleich der Interviewbefunde mit den vorliegenden Protokollen macht u. a. deutlich, dass die Akzeptanz Kooperativer Planungsprozesse v. a. bei personeller Kontinuität und substanzieller Einbindung von Sportfunktionär:innen mit Einfluss im Verbandspräsidium vorliegt. Dies scheinen wesentliche Gelingensbedingungen darzustellen.

Literatur
Gelius, P. et al. (2021). Kooperative Planung von Maßnahmen zur Bewegungsförderung. Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 64(2), 187-198.
Sygusch, R., Muche, M., Liebl, S., Fabinski, W. & Schwind-Gick, G. (2020). Das DOSB-Kompetenzmodell für die Trainerbildung (Teil 1). Leistungssport, (1), 41-47.

Hauptautoren

Sebastian Liebl (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) Julia Lohmann Annalena Möhrle Prof. Ralf Sygusch (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)

Präsentationsmaterialien

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