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16.–18. Juni 2022
Münster
Europe/Berlin Zeitzone

Coaching im Wettkampf – Theoretische Rahmung und methodisches Forschungsdesign

17.06.2022, 11:00
20m
S4

S4

2b| Beitrag im Arbeitskreis AK 2.2

Sprecher

Dennis Wolff

Beschreibung

Rahmung und Zielsetzung
Im Forschungsprojekt Coaching im Wettkampf wird die sprachliche und interaktive Machart von Spielunterbrechungen im Leistungssport fokussiert. Die soziale Praxis solcher Unterbrechungen zeigt sich in vielfältigen Formaten, die stellenweise ad hoc (Time-outs) oder spielstrukturell angelegt sind (Spielabschnittspausen) sowie als Rahmung in Form von Vor- und Nachbesprechungen stattfinden. Durch die kurzen Zeitspannen kommt es zu interaktiv verdichteten Settings, die zur Besprechung von Trainer_innen und Athlet_innen genutzt werden. Die überschaubare Studienlage offenbart bisher eher quantitative Analysen bspw. über den Zeitpunkt von Time-outs oder sportpsychologische Arbeiten, in denen die Beweggründe und das retrospektiv wahrgenommene Pausenverhalten evaluiert wird (exempl. Kellmann, 1997). Empirisch-qualitative Studien zur sozialen, körperlichen und sprachlichen Organisation liegen bisher kaum vor (Meyer & Wedelstaedt, 2015), obwohl damit eine zentrale Handlungsanforderung für die agierenden Trainer_innen vorliegt, derer sich im Wettkampf nicht entzogen werden kann.
Ziel des Forschungsprojektes ist die Analyse der sprachlich-kommunikativen sowie körperlich-interaktiven Machart von Spielunterbrechungen zwischen Trainer_innen und Athlet_innen zu beschreiben und daraus Transferüberlegungen für die Aus- und Fortbildung von Trainer_innen zu erschließen.

Methodisches Design
Das forschungsmethodische Design lässt sich als ein Mixed-Method-Design beschreiben, worunter sich sowohl die Anwendung unterschiedlicher methodischer Verfahren als auch die gezielte Kombination von qualitativen und quantitativen Vorgehensweisen fassen lässt (Kuckartz, 2014). So werden neben audio-visuellen Aufnahmen auch Leitfadeninterviews mit den beteiligten Akteur_innen durchgeführt, die mit einer computerlinguistischen Analyse vom Datenkorpus ergänzt werden. Das Erhebungssetting konzentriert sich auf den Spielbetrieb hochrangiger Ligen in den Sportarten Basketball, Tischtennis, Feldhockey und Eishockey. Die gewählte Sampling- und Auswertungsstrategie orientiert sich an der Grounded Theory und folgt einem zirkulären Forschungsverständnis (Strauss & Corbin, 1996).
Im Vortrag wird die theoretische und methodologische Verortung des Forschungsprojektes veranschaulicht und zur Diskussion gestellt, um damit auch die nachfolgenden Beiträge entsprechend zu rahmen.

Literatur
Kellmann, M. (1997). Die Wettkampfpause als integraler Bestandteil der Leistungsoptimierung im Sport. Kovač.
Kuckartz, U. (2014). Mixed Methods: Methodologie, Forschungsdesigns und Analyseverfahren. VS-Verlag.
Meyer, C. & Wedelstaedt, U. v. (2015). Teamsubjekte: Rituelle Körpertechniken und Formen der Vergemeinschaftung im Spitzensport. In R. Gugutzer & M. Staack (Hrsg.), Körper und Ritual: sozial- und kulturwissenschaftliche Zugänge und Analysen, S. 97-124. Springer.
Strauss, A. & Corbin, J. (1996). Grounded Theory. Grundlagen qualitativer Sozialforschung. PVU.

Hauptautor

Präsentationsmaterialien

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