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16.–18. Juni 2022
Münster
Europe/Berlin Zeitzone

Zugangsrelevantes Wissen als sozialpädagogische Aufgabe

17.06.2022, 15:53
20m
BSH 41

BSH 41

2b| Beitrag im Arbeitskreis AK 3.2

Sprecher

Laura Trautmann

Beschreibung

Einleitung
Sport und Bewegung als gesellschaftliche Teilbereiche sind v.a. Jugendlichen, die von Benachteiligungserfahrungen betroffen sind, weniger zugänglich (Scheerder & Vandermeerschen, 2018). Gleichzeitig wird dem Sport auf politischer Ebene ein großes soziales und bildendes Potential zugeschrieben, weshalb er im Sinne der Chancengleichheit für alle zugänglich sein sollte. Das Setting der offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) setzt sich zum Ziel, v.a. den o.g. Zielgruppen Zugang zu ermöglichen (Cloos et al., 2009). Obwohl der Raum hinsichtlich seiner Niedrigschwelligkeit und Adressatenorientierung interessante Ansätze für die Zugangsermöglichung bietet, findet das sportliche Handeln in diesem Setting innerhalb sportpädagogischer Kontexte bisher nur wenig Berücksichtigung.

Methode
Anhand der Ground Theory (Corbin & Strauss, 2015) soll der Zugang, im Sinne eines ersten Schrittes in Bewegungsangebote der OKJA, systematisiert und mögliche Transferpotentiale für weitere non-formale Settings diskutiert werden. Aus der theoretischen Sensibilisierung resultieren problemzentrierte Interviews mit Anbieter:innen der OKJA (N=15) sowie Adressat:innen der Einrichtungen (N=25). Dabei werden Sampling und Leitfaden entsprechend eines iterativ-zyklischen Forschungsprozess, v.a. aufgrund der aus den Daten resultierenden Nutzer:innengruppen, stets angepasst.

Ergebnisse
Versucht man „Zugang“ als Konstrukt zu schärfen, muss er verstärkt als wechselseitiger Prozess zwischen Adressat:innen, Anbieter:innen sowie deren Beziehung innerhalb eines spezifischen Sozialraums betrachtet werden. Zu beobachten sind bspw. verschiedene Nutzungsverhalten von der ausschließlichen Nutzung des Raums für selbstorganisierte Bewegungsangebote bis hin zu geschlossenen Angeboten mit fester Rahmung, die im Zusammenhang mit dem Interaktionsgrad zwischen Adressat:innen und Anbieter:innen stehen. Daraus lassen sich u.a. Erkenntnisse über Nutzer:innengruppen sowie ihre Zugangsgründe ableiten. Zielen z.B. Sportvereine darauf ab, Adressat:innen der OKJA zu erreichen, kann v.a. eine reine Sportartenorientierung zur Nicht-Teilnahme führen. Eine solche Ausrichtung steht für die Jugendlichen häufig im Zusammenhang mit Können und Leisten, weshalb das Sporttreiben im Verein nicht als Freizeitgestaltung, sondern vielmehr einer schulischen Verpflichtung gleichgesetzt wird. Daher ist das Wissen um Zugangsmöglichkeiten von großer Bedeutung und soll innerhalb des Beitrages diskutiert werden.

Literatur
Cloos, P. Köngeter, S., Müller, B. & Thole, W. (2009). Die Pädagogik der Kinder- und Jugendarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Corbin, J. M. & Strauss, A. L. (2015). Basics of qualitative research: Techniques and procedures for developing grounded theory. Sage.
Scheerder, J. & Vandermeerschen, H. (2018). Playing an unequal Game? Youth sport and social class. In A. Smith & K. Green (Hrsg.), Routledge handbook of youth sport (S. 265-275). Routledge.

Hauptautor

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