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16.–18. Juni 2022
Münster
Europe/Berlin Zeitzone

Von der Praxis in die Theorie und zurück: Entwicklung eines Testverfahrens zur Erhebung tänzerischer Kreativität bei Kindern

17.06.2022, 11:46
20m
S5

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2b| Beitrag im Arbeitskreis AK 2.1

Sprecher

Esther Pürgstaller (UnIversität Potsdam)Prof. Nils Neuber (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

Beschreibung

Einleitung
Die Förderung von Kreativität als Fähigkeit eine Vielzahl von vielfältigen und einzigartigen Ideen zu generieren (Pürgstaller, 2020), ist ein zentrales Ziel der Tanzvermittlung (McCutchen, 2006). Zur Erfassung dieser werden im Tanz überwiegend psychometrische Testverfahren herangezogen, die rein kognitiv-kreative oder motorisch-kreative Aspekte erfassen, dabei allerdings keine tanzspezifische Ausrichtung aufweisen. Dem For-schungsfeld fehlt es an domänenspezifischen Instrumentarien, die tänzerisch-kreative Bildungsdimensionen von Heranwachsenden erfassen können. Im Beitrag soll daher die Entwicklung eines Testverfahrens zur tänzerischen Kreativität für 8-12-Jährige (CDT) vorgestellt werden, das sowohl in der Forschung als auch in der Vermittlungspraxis angewendet werden kann. Dabei wird auf Transferbezüge eingegangen.

Methode
Zur Testentwicklung des CDT konnten domänenspezifische Verständnisweisen und kreative Praktiken aus der Praxis generiert werden, indem in einer ersten Phase teilneh-mende Beobachtungen in Tanzsettings sowie Interviews mit Expert:innen und Tanzlehrkräften durchgeführt wurden. Zudem wurden theoretische Modelle und empirische Erkenntnisse aus vorangegangenen Studien sowie bestehende Testverfahren herangezogen. Das daraus entwickelte Testverfahren wurde anschließend empirisch überprüft (N = 223, M = 9.55 ±1.29 Jahre).

Ergebnisse
Mithilfe explorativer Faktorenanalysen (ML, Promax) (KMO = .731; Bartlett = .000; MSA > .50) konnte das Testinstrument auf vier Aufgaben und 12 Items, denen eine zwei-faktorielle Struktur zugrundliegt und auf die 51,8 % der Gesamtvarianz entfallen, entwi-ckelt werden: (1) "Flüssigkeit, Vielfalt und Originalität in der Gestaltung von Bewegungspatterns und Kompositionen" und (2) "Vielfalt und Originalität in der Fortbewegung und Einnehmen von Körperformen".

Diskussion
Die Ergebnisse liefern nicht nur einen Indikator für die Existenz einer domänenspezifischen Kreativität, sondern heben auch die Notwendigkeit eines multimethodischen, auf Praxis basierenden Vorgehens bei der Entwicklung von (domänenspezifischen) Testverfahren hervor.

Literatur
McCutchen, B. P. (2006). Teaching dance as art in education. Champaign, Ill.: Human Kinetics.
Pürgstaller, E. (2020). Kulturelle Bildung im Tanz: Grundlagen und Befunde zur Wirkung eines Kreativen Tanzangebots auf die Kreativitätsentwicklung von Grundschulkindern. Bildung und Sport: Vol. 23. Wiesbaden: Springer VS.

Hauptautoren

Esther Pürgstaller (UnIversität Potsdam) Prof. Nils Neuber (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

Präsentationsmaterialien

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