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16.–18. Juni 2022
Münster
Europe/Berlin Zeitzone

Der Professionelle Blick im Kontext diversitätssensiblen Unterrichtens

17.06.2022, 11:00
20m
Leo 21

Leo 21

2b| Beitrag im Arbeitskreis AK 2.3

Sprecher

Sabine Reuker (ja) Karin Schicklinski

Beschreibung

Die im Arbeitskreis thematisierten situationsspezifischen Fähigkeiten werden auch unter dem Konzept des Professionellen Blicks zusammengefasst (Reuker, 2018), der zu spezifischen Qualitätsmerkmalen guten Unterrichts bereits vielfältig untersucht wurde. In jüngerer Zeit gewinnt diversitätssensibles Unterrichten als Qualitätsmerkmal an Bedeutung, was neben der Berücksichtigung lernrelevanter Unterschiede zum Umgang mit Heterogenität auch eine (selbst)reflexive Auseinandersetzung mit Diversität zur diskriminierungsfreien Förderung umfasst (Reuker & Rischke, im Dr.). Im Sinn des Professionellen Blicks geht es darum, welche Differenzen Lehrkräfte im Unterricht wahrnehmen, wie diese gedeutet und inwieweit diversitätssensible Handlungsentscheidungen getroffen werden. Der Frage, wie sich der Professionelle Blick für dieses Qualitätsmerkmal in Gruppen unterschiedlicher Expertise charakterisiert, geht dieser Beitrag nach.

Zur Beantwortung wurden bereits erhobene Daten einer größer angelegten Untersuchung, in der der Professionelle Blick im Kontext des Sportunterrichts untersucht wurden (Reuker, 2018), neu ausgewertet. Im Fokus dieses Beitrags stehen die selektiv wahrgenommenen Heterogenitätsdimensionen und damit verbundene Deutungen. Die Daten wurden mittels strukturierender qualitativer Inhaltsanalyse durch zwei Personen unabhängig voneinander kategorial ausgewertet (Mayring, 2010). Im Sinn der deduktiven Kategorisierung wurde die selektive Aufmerksamkeit in Orientierung an die von Wagner et al. (2021) differenzierten fünf Heterogenitätsdimensionen ausgewertet. Die Deutungen wurden im Hinblick auf vorgenommenen Zuschreibungen induktiv kategorisiert.

Die Ergebnisse zeigen eine verstärkte selektive Aufmerksamkeit auf körperzentrierte Heterogenitätsdimensionen und weichen damit von Erkenntnissen der Studie von Wagner et al. (2021) ab. Dabei finden sich in den Deutungen stereotype Verknüpfungen zwischen den Dimensionen Geschlecht und körperliche Leistungsfähigkeit, die auf stigmatisierende Differenzsetzungen hinweisen. Die Erkenntnisse werden im Hinblick hochschuldidaktischer Ausbildungskonsequenzen zur diversitätssensiblen Professionalisierung von Sportlehrkräften diskutiert.

Literatur
Mayring, P. (2010). Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken (11. Aufl.). Beltz.
Reuker, S. (2018). „Ich unterrichte so, wie es die Ereignisse erfordern“ – Der Professionelle Blick von Sportlehrkräften und seine Bedeutung für adaptiven Unterricht. Zeitschrift für Sportpädagogische Forschung, 6(2), 31-52.
Reuker, S., & Rischke, A. (im Dr.). Professionalisierung von Sportlehrkräften für den diversitätssensiblen Unterricht. In S. Ruin & G. Stibbe (Hrsg.), Sportdidaktik und Schulsport – Zentrale Themen einer diversitätssensiblen Fachdidaktik. Hofmann.
Wagner, I., Bartsch, F., & Rulofs, B. (2021). Unterschiede zwischen Schüler:innen im Sportunterricht in der Wahrnehmung von Lehrkräften. German Journal of Excercies and Sport Research, 51, 277–289.

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