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16.–18. Juni 2022
Münster
Europe/Berlin Zeitzone

Wissenstransfer zum Thema Barrierefreiheit mittels 360°-Video-Begehungen – das Projekt #playground360

17.06.2022, 12:30
1 h 30m
Ballsporthalle

Ballsporthalle

4| Poster Postersession

Sprecher

Frederik Bükers (dvs) Tim Heemsoth

Beschreibung

Einleitung
Spielplätze und Schulhöfe sind wichtige Orte für Bewegung, gemeinsames Spielen und soziale Inklusion; jedoch muss festgestellt werden, dass diese größtenteils nicht barrierefrei sind, ein Missstand, der umso mehr überrascht, wenn man bedenkt, dass wissenschaftlich elaboriertes Wissen über elementare Aspekte der barrierefreien Gestaltung von Spielorten vorliegt (Bükers, im Druck). Es mangelt offenbar an einem Wissenstransfer zu relevanten Mediator:innen (z. B. Architekt:innen oder Pädagog:innen), die die praktische Gestaltung dieser Orte beeinflussen. Hier setzt das Projekt #playground360 an: Im Sinne des beispielbasierten Lernens (im Überblick s. Renkl, 2014) wird angenommen, dass Mediator:innen ein solches Wissen effektiver erwerben, wenn sie in 360°-Video-Begehungen interaktiv reale Schulhöfe betrachten und dazu passende Analysebeispiele von Expert:innen hinsichtlich der Barrierefreiheit nachvollziehen. Gleichwohl 360°-Videos in der Lehrer:innenbildung zunehmend zum Einsatz kommen (Walshe & Driver, 2019), muss gleichzeitig festgestellt werden, dass konkrete Erlebens- und Deutungsweisen (insbesondere im Hinblick auf bewegungsbezogene Lernumgebungen) bisher kaum beleuchtet wurden. Dieses Desiderat wird im vorliegenden Beitrag aufgegriffen.

Methode
In der Pilotierung der Lernumgebung wurden 57 Sportlehramtsstudierende fokussiert. Sie wurden aufgefordert sich in einem 360°-Schulhof-Video zu bewegen, sich mit allen Spielgeräten auseinanderzusetzen und dazugehörige Expert:innenanalysen zur Barrierefreiheit zu lesen. Diese Phase wurde durch einen Pre- und Posttest gerahmt, der die Analysefähigkeit der Lernenden erfasst. Im Nachgang wurden zudem mittels Reflexionsfragen und offenen Antwortformaten die Erlebens- und Deutungsweisen der Studierenden hinsichtlich der Auseinandersetzung mit den 360°-Videos erfasst. Die Daten wurden mit der qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz (2018) ausgewertet.

Ergebnisse und Diskussion
Der Beitrag stellt die Lernumgebung und ihr Evaluationsdesign vor. Es werden ausgewählte Ergebnisse präsentiert, die v. a. Rückschlüsse auf die Erlebens- und Deutungsweisen der Studierenden in der Auseinandersetzung mit der 360°-Lernumgebung ermöglichen. Es werden Chancen wie Grenzen des Vorgehens und Vorschläge für künftige Forschung skizziert.

Literatur
Bükers, F. (im Druck). „Ab in die Pause!“ – Der Schulhof im Fokus der Barrierefreiheit. In: S. Fränkel, M. Grünke, T. Hennemann, D. C. Hövel, C. Melzer & K. Ziemen (Hrsg.), Teilhabe in allen Lebensbereichen? Ein Blick zurück und nach vorn. Klinkhardt.
Kuckartz, U. (2018). Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung (4. Auflage). Weinheim & Basel: Beltz Juventa.
Renkl, A. (2014). Toward an instructionally oriented theory of example-based learning. Cognitive Science, 38, 1–37.
Walshe, N., & Driver, P. (2019). Developing reflective trainee teacher practice with 360-degree video. Teaching and Teacher Education, 78, 97–105.

Hauptautoren

Präsentationsmaterialien