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16.–18. Juni 2022
Münster
Europe/Berlin Zeitzone

Bildung, Migration und Schulsport – Zur Interpretation von schulischen und sportunterrichtlichen Anerkennungsprozessen und Zugehörigkeitsordnungen in Migrationsbiographien

17.06.2022, 12:30
1 h 30m
Ballsporthalle

Ballsporthalle

4| Poster Postersession

Sprecher

Marisa Jensen

Beschreibung

Einleitung
Dieser Beitrag gibt Einblicke in ein Dissertationsprojekt im Kontext reflexiver Migrations- und Diversitätsforschung (Bührmann, 2020), das an zentrale, biografische Studien zur Erfassung von Ungleichheitserfahrungen ‘migrationsanderer‘ (Mecheril et al., 2010) Schüler:innen im allgemeinen Schulkontext anschließt (Bozay, 2016; Rose, 2014). Ausgehend von einem Bildungsverständnis, das neben der Wissens- und Fähigkeitsdimension auch die Genese des Selbst innerhalb der Gesellschaft impliziert, offenbaren sich Anerkennungsprozesse im schulischen Kontext als bedeutsame Faktoren von Bildungsprozessen (Ricken, 2015). Als Abkehr von einer defizit- und differenzorientierten Perspektive analysiert und vergleicht das Projekt Schul(sport)biografien migrationsanderer Schüler:innen, um zu rekonstruieren, wie Erfahrungen schulsportlicher Anerkennungsprozesse von Betroffenen bildungsbiografisch interpretiert und als Bildungsherausforderungen bearbeitet werden (Dausien et al., 2016). Unter Einnahme einer intersektionalen Perspektive werden dabei zugrundeliegende Zugehörigkeitsordnungen auf ihre Strukturen und Prozesse der Erzeugung untersucht.

**Methoden **
Im Rahmen des Projekts wurden 10 narrative Interviews mit Personen im Alter von 18 – 35 Jahren geführt, die nach Definition des statistischen Bundesamts einen ‘Migrationshintergrund‘ besitzen und mindestens einen Teil ihrer Schullaufbahn in Deutschland absolviert haben. Die Auswertung erfolgte anhand einer Triangulation aus Narrationsanalyse und Dokumentarischer Methode.

Ergebnisse
Erste Ergebnisse zeigen, dass der Schule zwar als Ort der Subjektbildung zum/zur Migrationsanderen eine hohe biografische Bedeutung beigemessen wird. Sie zeigen aber auch, dass die Interviewpartner:innen Anerkennungserfahrungen des Sportunterrichts im Vergleich zu denen anderer Schulfächer nur eine geringe Bedeutung für persönliche und kollektive migrationsgesellschaftlich relevante Subjektbildungsprozesse zuschreiben.

Literatur
Bozay, K. (2016). Die Reproduktion von sozialer Ungleichheit durch Ethnisierungsprozesse im Bildungsfeld. In E. Arslan & K. Bozay (Hrsg.), Symbolische Ordnung und Bildungsungleichheit in der Migrationsgesellschaft (S. 277-310). Springer.
Bührmann, A. D. (2020).Reflexive Diversitätsforschung. utb.
Dausien, B., Rothe, D., & Schwendowius, D. (2016). Bildungswege : Biographien zwischen Teilhabe und Ausgrenzung. Campus Verlag.
Mecheril, P., Varela, M. d. M. C., Dirim, I., Kalpaka, A., & Melter, C. (2010). Migrationspädagogik. Beltz.
Ricken, N. (2015). Was heißt „jemandem gerecht werden“? In V. Manitius, B. Hermstein, N. Berkemeyer, & W. Bos (Hrsg.), Zur Gerechtigkeit von Schule: Theorien, Konzepte, Analysen (S. 131 - 149). Waxmann.
Rose, N. (2014). Migration als Bildungsherausforderung. transcript-Verlag.

Hauptautor

Präsentationsmaterialien

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