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16.–18. Juni 2022
Münster
Europe/Berlin Zeitzone

Lernende Netzwerke - Wissensmanagement als Steuerungselement im Netzwerk von Schule und Spitzensport

16.06.2022, 17:40
20m
S5

S5

2b| Beitrag im Arbeitskreis AK 1.1

Sprecher

Tino Symanzik Benjamin Bonn (Deutsche Sporthochschule Köln)Prof. Swen Körner (Deutsche Sporthochschule Köln)

Beschreibung

Einleitung
Schulen und Spitzensportorganisationen bilden ein Netzwerk mit dem Ziel der Vereinbarkeit schulischer Bildung und sportlicher Spitzenleistungen (Körner et al., 2017). Folglich müssen Maßnahmen flexibel koordiniert, Informationen aus unterschiedlichen Kontexten eingeholt, Wert- und Zielvorstellungen abgestimmt und auf ihr Erreichen hin überprüft werden. Richtungsentscheidungen erfolgen dabei auf verschiedenen Ebenen: Etwa durch die Politik in der Formulierung von Rahmenvorgaben (Makroebene), in der Zusammenarbeit von Schule und Spitzensportorganisationen (Mesoebene) sowie bei der Berücksichtigung übergreifender Zielsetzungen im Handeln der Trainer:innen und Lehrkräfte (Mikroebene). Die geschilderte Komplexität produziert die Frage, wie in diesem Netzwerk - mit schuleigenen Organisationslogiken und politischen Absichten - eine zielgerichtete Steuerung erfolgen kann.

Methode
Zur Beantwortung werden Annahmen des ‚Wissensmanagements‘ (Willke, 1998) herangezogen. Dabei ist das Ideal eines systemischen Umgangs mit Wissen und Verfahrensweisen als Wechselspiel von personalem und personenübergreifendem Wissen sowie einem auf Organisations- und Netzwerkebene erfolgenden Lernen leitend (Bonn et al., 2022). Der Theoriebeitrag zieht empirische Erkenntnisse der „Evaluation der NRW-Sportschulen“ zur Diskussion der Forschungsfrage heran. Das Projekt forschte in einem Mixed-Methods-Design u. a. mit Dokumenten, leitfadengestützten Interviews und standardisierten Fragebögen sowie teilnehmenden Beobachtungen (Körner et al., 2017). Die Evaluation gerät dabei selbst in den Blick, da sie als Wissensproduzent agiert und einen Steuerungsanspruch formuliert.

Ergebnisse & Diskussion
Im Ergebnis zeigt sich wie erwartet, dass in den Schulverbünden der NRW-Sportschulen an entscheidenden Stellen (z. B. Trainer:innen) ein spezifisches personales Wissen vorhanden ist (etwa über die schulische Leistung) und dieses zur Steuerung der Kontexte (Teilnahme am Training) eingesetzt wird. Bei der Organisation personenübergreifenden Wissens (z. B. in der Beobachtung von Talenten, etwa in einer Datenbank) lassen sich jedoch Potenziale ausmachen. Eine Möglichkeit für die Verbünde im Sinne lernender Netzwerke kann es daher sein, dieses Lernen reflexiv zu thematisieren und zielgerichtet zu gestalten.

Literatur
Bonn, B., Symanzik, T. & Körner, S. (2022). Steuerung im Netzwerk Schule und Spitzensport. Zwischen schulischer Eigenlogik und politischer Programmatik. Sport und Gesellschaft. https://doi.org/10.1515/sug-2022-0003
Körner, S., Bonn, B., Grajczak, G., Segets, M., Steinmann, A. & Symanzik, T. (2017). Evaluation der NRW-Sportschulen. Abschlussbericht. Meyer & Meyer.
Willke, H. (1998). Organisierte Wissensarbeit. Zeitschrift für Soziologie, 27(3), 161-177.

Hauptautoren

Tino Symanzik Benjamin Bonn (Deutsche Sporthochschule Köln) Prof. Swen Körner (Deutsche Sporthochschule Köln)

Präsentationsmaterialien

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