Lieber Veranstalterin, bitte denken Sie aus Gründen des Datenschutzes daran, dass die von Ihnen für die jeweilige Veranstaltung nicht mehr benötigten Teilnehmerlisten, sonstige Dokumente etc. gelöscht werden müssen. Vielen Dank.

16.–18. Juni 2022
Münster
Europe/Berlin Zeitzone

Bilateraler Wissenstransfer für Bildungsintegration – Forschungseinblicke in ein Third Mission Projekt zur Förderung von Bildungsintegrationsprozessen durch die Kombination von individueller Lernförderung und Sport

17.06.2022, 16:16
20m
Leo 21

Leo 21

2b| Beitrag im Arbeitskreis AK 3.3

Sprecher

Vera Volkmann (ja)

Beschreibung

Bildungsbenachteiligung im deutschen Schulsystem ist ein nach wie vor höchst relevantes Thema. Insbesondere Faktoren, wie die „doppelte Benachteiligung“ (Lokhande & Nieselt, 2016, S. 7ff.), die das Zusammentreffen einer sozial benachteiligten Herkunft und eines Migrationshintergrundes und die damit verbundene Andersbehandlung der Schüler:innen durch Lehrkräfte (stereotype threats) beschreiben, sind (immer noch) empirische Gewissheiten, die die Chancen auf einen erfolgreichen Bildungsprozess stark reduzieren (vgl. ebd., S. 32). Dem begegnet das Projekt „FuNah – Fußball und nachhaltiges Lernen“, das Bildungsintegrationsprozesse durch die Kombination von individueller Lernförderung und Sport an Schulen bereits seit 2014 fokussiert (vgl. Volkmann, 2016). Als Basis bieten Lehramtsstudierende als sog. ‚FuNah-Coaches’ wöchentlich erst eine Lernförderung an und spielen anschließend mit denselben Kindern Fußball in einem teilhabeorientierten Modus. Das Projekt hat sich über die Jahre bedarfsorientiert ausdifferenziert, so dass neben z.B. Feriencamps zu unterschiedlichen Schwerpunkten, einem interkulturellen Fußballturnier mit vielfältigen Workshops (z.B. künstlerisch, tänzerisch) auch eine durchlaufende Begleitung der Kinder von der Kita bis in die weiterführende Schule in einem sozialen Brennpunkt erreicht werden konnte. Wissenstransfer findet bei FuNah in bilateraler Weise statt, denn die Kinder lernen von den Coaches, aber auch die Coaches erhalten durch den intensiven Kontakt mit den Kindern Einblicke in ihnen bisher nicht zugängliche Lebenswelten und ihre Bedingungen. Diese sind zentral für das Aufbrechen der o.g. stereotype threats. Eine auf Reflexivität und Fremdverstehen ausgerichtete pädagogische Professionalität in der Migrationsgesellschaft (vgl. Ohm et al., 2022) wird angebahnt, wie im Vortrag anhand von Einblicken in die Begleitforschung aufgezeigt werden soll.

Literatur
Lokhande, M. & Nieselt, T. (2016). Doppelt benachteiligt? Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem. Eine Expertise im Auftrag der Mercator Stiftung. Sachverständigenrat der deutschen Stiftungen für Integration und Migration. Abruf unter
https://www.stiftung-mercator.de/content/uploads/2020/12/Expertise_Doppelt_benachteiligt.pdf
Ohm, V., Karakaşoǧlu, Y. & Mecheril, P. (2022). Reflexivität und (Nicht-)Wissen. Umriss Pädagogischer Professionalität in der Migrationsgesellschaft. In: O. Ivanova-Chessex, S. Shure & A. Steinbach (Hrsg.), Lehrer:innenbildung – (Re-)Visionen für die Migrationsgesellschaft. Weinheim: Beltz.
Volkmann, V. (2016). FuNah - spielerisch fairstehen: Ein Praxiskonzept zur Förderung von Bildungsin-tegrationsprozessen an Schulen. Sportpädagogik, 40(5), 37-41.

Hauptautor

Präsentationsmaterialien

Es gibt derzeit keine Materialien.