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16.–18. Juni 2022
Münster
Europe/Berlin Zeitzone

Von der Praxis in die Theorie und zurück: Entwicklung des tänzerischen Selbstkonzepts bei Kindern

17.06.2022, 11:23
20m
S5

S5

2b| Beitrag im Arbeitskreis AK 2.1

Sprecher

Helena Rudi (Johannes Gutenberg Universität Mainz)

Beschreibung

Einleitung
Die Persönlichkeitsforschung basiert auf einer facettenreichen und langjährigen Forschungskultur, die zur Operationalisierung das Selbstkonzept (SK) in Anlehnung an Shavelson et al. (1976) heranzieht und damit Wirkzusammenhänge einzelner Teilbereiche beleuchtet. Ein tänzerisches Selbstkonzept (tSK) konnte bisher allerdings nicht validiert werden. Aus der Praxis wissen wir, dass sich Tänzer:innen innerhalb der verorteten Teilbereiche (z.B. physisches SK) nicht ausreichend wiederfinden, da gestalterische oder musikalische Komponenten stets vernachlässigt werden. Der Beitrag soll ausgehend von transferbasiertem theoretischem und praktischem Wissen exemplarisch einer Theorie des tSK bei Kindern als Teilbereich eines ästhetisch-kulturellen Feldes vorstellen (Rudi, 2021). Darüber hinaus fokussiert er die Darstellung des sich hieraus ableitenden Fragebogens, der postulierte Transfereffekte bestimmter künstlerischer Tätigkeiten in den Blick nimmt.

Methode
Einem praxeologischen Ansatz folgend wurden Erkenntnisse aus der Praxis mithilfe von bundesweiten Beobachtungen vielfältiger Tanzvermittlungskontexte (N = 64), Expert:inneninterviews sowie narrativ-episodischer Interviews mit Akteur:innen des Feldes (N = 32) gewonnen, tanzspezifische Dimensionen tänzerischer Praxen mit Kodierverfahren der Grounded Theory (Strauß & Corbin, 1996) standortübergreifend herausgearbeitet und diese mit theoretischen Annahmen und empirischen Befunden kumuliert. Aus den das tSK bestimmenden Facetten tänzerischer Selbstzuschreibungen wurden unter Hinzunahme validierter Instrumente angrenzender Felder (u.a. Sport, Musik) Items generiert. Dieser Fragebogen (4-stufige Likert-Skala) wurde dann dem Exploratory-Sequential-Design folgend (Creswell & PlanoClark, 2018) in mehreren Messzeitpunkten Kindern der 3.-6. Klasse unterschiedlicher Schultypen vorgelegt (N1 = 527; N2Pre = 721; N2Post = 676; N3 = 315) und mit faktorenanalytischen Verfahren strukturell finalisiert.

Ergebnisse
Unter Berücksichtigung dieser Forschungsschritte kann das tSK bei Kindern mit fünf Facetten abgebildet werden (44 Items: Varianzaufklärung = 62,96%; MSAØ = .970; KMO = .975; p < .001; df = 946; h2Ø = .604): Relevante Personengruppen, Interesse am Tanz, Können/Vergleichsebene, Einstellung zu Tanz/Musik, Rezeption via digitaler Medien. Im Rahmen des Vortrags soll die Hinführung zu diesem Ergebnis vorgestellt und der Einsatz in der Praxis reflektiert werden.

Hauptautor

Helena Rudi (Johannes Gutenberg Universität Mainz)

Präsentationsmaterialien

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