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16.–18. Juni 2022
Münster
Europe/Berlin Zeitzone

Digital Agency und TikTok ist toxic - die Sicht von Jugendlichen auf ästhetisch-kulturelle Praktiken postdigital

17.06.2022, 12:30
1 h 30m
Ballsporthalle

Ballsporthalle

4| Poster Postersession

Sprecher

Derya Kaptan (DSHS Köln) Kira Siewert Stephani Howahl (dvs Mitglied)Prof. Claudia Steinberg (Deutsche Sporthochschule Köln)

Beschreibung

Im Mittelpunkt des Posterbeitrages steht ein Tanzbildungsangebot, welches die digitalen Möglichkeiten von Social-Media-Apps in der Praxis erforscht. Ziel des vorliegenden Beitrages ist eine empirische Annäherung an unterschiedliche Rezeptionsweisen von Tanz auf webbasierten Videoplattformen und den damit einhergehenden Innenperspektiven der Jugendlichen.
Die Analyse fokussiert die von den Jugendlichen beschriebenen Praktiken und konzentriert sich auf die folgende Forschungsfrage: Welche Perspektiven haben Jugendliche auf die Nutzung smartphonebasierter Apps im Kontext von Bewegungsangeboten im Tanz? Vor dem Hintergrund einer sozial- und kulturwissenschaftlich orientierten, medienpädagogischen Rahmung zum mobilen Lernen (Pachler et al., 2010) bilden Interviews mit Teilnehmenden eines außerschulischen Tanzangebotes (Tanz dein Leben) die Datengrundlage (insgesamt n=4 Interviews mit Jugendlichen zwischen 16 und 21 Jahren (w=2, m=2)). Weitere Datenerhebungen sind in Planung und bis Juni ausgewertet. Inhaltlich wurden die Interviews auf Aussagen bezüglich der Rezeption tänzerischer Inhalte über die Apps TikTok, YouTube und Instagram inhaltsanalytisch in einem iterativen Verfahren computergestützt mittels MAXQDA (2020) analysiert und codiert (vgl. Kuckartz 2018). Die Ergebnisdarstellung orientiert sich an den drei thematischen Hauptkonstrukten (1) kulturelle Praktiken, (2) Handlungskompetenzen und (3) soziokulturelle sowie technologische Strukturen (vgl. Steinberg et al., 2020); sie wird in einem Kategoriesystem präzise unterteilt. Die inhaltsanalytische Kategorie Agency/Handlungskompetenzen zeigt eine interessante Abbildung der zwei sich gegenüberstehenden Perspektiven auf die Nutzung der genannten Social-Media-Plattformen: der Aktivierung und/oder Einschränkung. Die Ergebnisse zeigen, dass die Jugendlichen den Umgang mit videobasierten Plattformen als ambivalent erleben. Instagram und Co. werden sowohl als toxisch als auch persönliches Wachstum fördernd beschrieben.

Literatur
Kuckartz, U. (2018). Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung. Beltz.
Pachler, N., Bachmair, B., & Cook, J. (2010). Mobile learning. Structures, agency, practices. Springer.
Steinberg, C., Zühlke, M., Bindel, T. & Jenett, F. (2020). Aesthetic Education Revised – a Contribution to Mobile Learning in Physical Education. German Journal of Exercise and Sport Research, 50, 92-101. DOI: 10.1007/s12662-019-00627-9.

Hauptautoren

Derya Kaptan (DSHS Köln) Kira Siewert Stephani Howahl (dvs Mitglied) Prof. Claudia Steinberg (Deutsche Sporthochschule Köln)

Präsentationsmaterialien