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16.–18. Juni 2022
Münster
Europe/Berlin Zeitzone

Barrierefreiheit identifizieren lernen – eine fotobasierte Intervention zur Förderung der Analysefähigkeit bei Schul- und Pausenhöfen

17.06.2022, 16:40
20m
Leo 21

Leo 21

2b| Beitrag im Arbeitskreis AK 3.3

Sprecher

Tim Heemsoth (Europa-Universität Flensburg) Frederik Bükers (dvs)

Beschreibung

Einleitung
Es wird angenommen, dass Bewegung, gemeinsames Spielen und soziale Inklusion auf Schul- und Pausenhöfe für Heranwachsende umso fruchtbarer erlebt werden, desto weniger Barrierepotenziale und desto mehr Teilhabemöglichkeiten diese Orte bieten (Bükers, im Druck). Um Lehrkräfte darin zu unterstützen die Barrierefreiheit auf Schulhöfen zu identifizieren und so langfristig mitzugestalten, wird im vorliegenden Beitrag untersucht, inwieweit sie ihre Fähigkeit zur Analyse der Barrierefreiheit solcher Orte verbessern, indem sie fotobasierte Expert:innenanalysen von Schulhöfen nachvollziehen. Dabei wird die Vollständigkeit der Expert:innennalysen systematisch variiert, um Empfehlungen für die Lehrer:innenbildung ableiten zu können.

Methode
Vor und nach der Intervention wurden die Studierenden (N = 87) mit einer offenen sowie sieben geschlossenen Aufgaben (alpha > .65) getestet, bei denen jeweils Barrierepotenziale von Spielgeräten identifiziert werden sollten. In der Intervention wurden sie randomisiert einer Gruppe zugeordnet, der entweder vier vollständige (EG1) oder vier zunehmend unvollständigere (EG2) Expert:innenanalysen von Spielgeräten vorgelegt wurden. In einer Kontrollgruppe (KG) sollten offene Analysen von Spielgeräten angefertigt werden (KG). Es wurden zudem affektiv-motivationale Variablen (u. a. intrinsische Motivation, positive Emotionen) erfasst (alle alpha > .72).

Ergebnisse
Es konnten signifikante Gruppeneffekte im Zuwachs sowohl hinsichtlich der offenen Aufgabe (p < .01, r = .33) als auch hinsichtlich der geschlossenen Aufgaben (p < .05, r = 27) identifiziert werden. Studierende in der EG2 zeigten einen höheren Zuwachs (offen: M = 4.88, SD = 2.98; geschlossen: M = 1.29, SD = 1.92) als in der EG1 (offen: M = 3.21, SD = 2.58; geschlossen: M = 0.20, SD = 1.17) oder der KG (offen: M = 2.77, SD = 2.34; geschlossen: M = 0.59, SD = 1.89). Bei den affektiv-motivationalen Variablen ließen sich keine bedeutsamen Effekte identifizieren.

Diskussion
Die Befunde zeigen, dass Studierende ihre Analysefähigkeit im Hinblick auf die Barrierefreiheit von Schul- und Pausenhöfen verbessern, wenn sie Beispiele von Expert:innenanalysen bearbeiten. Dabei profitieren sie insbesondere dann, wenn die Beispiele schrittweise unvollständiger werden. Keine Unterschiede hinsichtlich der affektiv-motivationalen Variablen lassen sich möglicherweise auf den Neuigkeitswert des Sachinhaltes zurückführen, der somit eine gleichsam hohe Motivation auslöst. Im Vortrag wird die Ausgestaltung der Test- und Interventionsmaterialien ausführlicher beschrieben du es wird ein Ausblick auf die Weiterentwicklung der Lernumgebungen auf der Basis von 360°-Video angeboten.

Literatur
Bükers, F. (im Druck). „Ab in die Pause!“ – Der Schulhof im Fokus der Barrierefreiheit. In: S. Fränkel, M. Grünke, T. Hennemann, D. C. Hövel, C. Melzer & K. Ziemen (Hrsg.), Teilhabe in allen Lebensbereichen? Ein Blick zurück und nach vorn. Klinkhardt.

Hauptautoren

Tim Heemsoth (Europa-Universität Flensburg) Frederik Bükers (dvs)

Präsentationsmaterialien

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