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16.–18. Juni 2022
Münster
Europe/Berlin Zeitzone

Individualisierte Dopingprävention: Zwischen Selbst- und Fremdbestimmung

17.06.2022, 12:30
1 h 30m
Ballsporthalle

Ballsporthalle

4| Poster Postersession

Sprecher

Marcel Scharf Annika Steinmann Timo ZieglerProf. Swen Körner (Deutsche Sporthochschule Köln)

Beschreibung

Abstract
Ziel des vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft geförderten Projekts (2020-2021) war es zu untersuchen, inwieweit eine Athlet:innen-Beteiligung in der internationalen Dopingprävention vorliegt, um daraufhin systematisch Handlungsempfehlungen und ein Best-Practice-Modell für die Dopingpräventionsarbeit der Nationalen Anti-Doping Agentur Deutschland zu konzipieren.
Im Rahmen eines partizipatorischen Vorgehens (Unger, 2014) wurde eine theoriegeleitete Analyse nach systemtheoretischen (Luhmann, 1992), partizipatorischen (Arnstein, 1969; Roger, 1992; Coelen, 2019) und psychologischen Gesichtspunkte (Deci & Ryan, 1985) durchgeführt, das sich durch eine methodisch aufeinander bauende Trias auszeichnete: Dokumentenanalyse, leitfadengestützte Expert:innen-Interviews und Gruppen-Delphi.
Prinzipiell bedarf es demnach in der Dopingprävention einer stärkeren Individualisierung entlang von Grundbedürfnissen (Deci & Ryan, 1985). Individualisierte Zugänge ermöglichen eine Mitbestimmung an den eigenen impliziten Motiven der Dopingprävention (Heckhausen & Heckhausen, 2010). Für das Best-Practice-Modell bedeutet das: Athlet:innen an einer für sie betreffenden Dopingprävention zu beteiligen und darüber zu befähigen, individuell dopingbegünstigende Situationen zu erkennen, verstehen und mit diesen umgehen zu können. Die Steigerung von Interaktivität sowie Transparenz sind dabei grundlegend, ermöglicht bspw. durch den Einsatz digitaler Instrumente (z.B. KI-Lösungen). Unter Berücksichtigung von Datensparsamkeit und kontextualen Bedingungen, lassen sich Athlet:innen-Informationen sammeln (Wer-Ebene), Inhalte (Was-Ebene) und präferierte Lernsettings (Wie-Ebene) für die Präventions-Praxis bestimmen. Die Umsetzung bedarf einer technischen Weiterentwicklung und fordert die Referent:innen methodisch-didaktisch.

Literatur
Arnstein, S. R. (1969). A ladder of citizen participation. Journal of the American Institute of planners, 35(4), 216-224.
Coelen, T., W. (2019). Partizipation und Demokratiebildung in pädagogischen Institutionen. Zeitschrift für Pädagogik, 56(1), 37-52.
Deci, E. L. & Ryan, R. M. (1985). Intrinsic motivation and self-determination in human behavior. Springer.
Erner, M., & Böhm, F. (2019). Unternehmensführung 4.0. In M. Erner (Hrsg.), Management 4.0–Unternehmensführung im digitalen Zeitalter (S. 79-122). Springer Gabler.
Heckhausen, J. & Heckhausen, H. (2010). Motivation und Entwicklung. In Motivation und Handeln (S. 427-488). Springer.
Luhmann, N. (1992). Wissenschaft der Gesellschaft. Suhrkamp.
Roger, H. A. (1992). Children’s Participation. From Tekenism to Citizenship, Unicef Innocent Essays No. 4.
von Unger, H. (2014). Partizipative Forschung: Einführung in die Forschungspraxis. Springer.

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