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16.–18. Juni 2022
Münster
Europe/Berlin Zeitzone

Zum Einfluss verschiedener Aktivierungsformen auf das Erlernen einer motorischen Fertigkeit

16.06.2022, 17:40
20m
Leo 21

Leo 21

2b| Beitrag im Arbeitskreis AK 1.4

Sprecher

Malte Simon Heiko Lex

Beschreibung

Einleitung
Die Aktivierung ist elementarer Bestandteil des Sportunterrichts, wobei diskutiert wird, wie und wozu Schüler:innen überhaupt aktiviert werden. Oftmals werden emotionale Prozesse vernachlässigt, obwohl sich die Forschung der Bedeutung für das Lernen bewusst ist (Geßmann, 2014). Es wird vermehrt auf die emotionale Qualität sportlicher Aktivität sowie den übergeordneten Auftrag, Schüler:innen Bewegungsfreude zu ermöglichen, verwiesen (Brandl-Bredenbeck & Schulz, 2016). Umso wichtiger ist eine Berücksichtigung freudbetonter Sequenzen in konzeptionellen Überlegungen zu einer schüler:innengerechten Gestaltung der Vermittlung im Sport.

Methode
Die Studie wurde mit Schüler:innen der Klasse 5 (n = 50), der Klasse 10 (n = 38) und Sportstudierenden (n = 42) durchgeführt. Dabei wurden die Auswirkungen verschiedener Aktivierungsformen durch jeweils drei Gruppen (Interventionsgruppe (IV) I = standardisiertes Lauf-ABC, IV II = freudbetonte Bewegungsspiele, Kontrollgruppe (KG) = keine Aktivierung) auf das Erlernen der 3-Ball-Jonglage über einen Zeitraum von 16 Wochen erhoben. Im Anschluss an die Aktivierung von zehn Minuten startete eine zehnminütige Übungsphase. Zu drei Zeitpunkten (Pre, Post und Retention) wurde der Leistungsstand durch die maximale Anzahl erfolgreicher Würfe aus drei Versuchen ermittelt, wobei der zeitliche Abstand jeweils acht Wochen betrug und zwischen Post und Retention keine Intervention stattfand.

Ergebnisse
Die rmANOVA zeigte für die IV II einen hoch signifikanten Interaktionseffekt Zeit x Gruppe, F(1,28; 51,33) = 34,76, p < 0,001, η2 = 0,47. Der Leistungsstand konnte zum Zeitpunkt Post (M = 15,3 ± 15,4) im Vergleich zum Zeitpunkt Pre (M = 3,1 ± 0,8) gesteigert werden und unterschied sich zum Zeitpunkt Post von der IV I (M = 5,9 ± 4,3), p < 0,001. Dieses Ergebnis lässt sich separat für alle Alterskohorten bestätigen.

Diskussion
Die Befunde deuten an, dass Aktivierungsphasen im Sportunterricht von freudbetonten Bewegungsspielen profitieren können. Motivation und Emotionen gelten als treibende Kräfte von Lernprozessen und resultieren aus der als sinnvoll erachteten Aktivität der Schüler:innen (Dumont et al., 2010). Durch eine angemessene Auswahl an Aufgabenart und stellung können Sportlehrkräfte freudbetontes Agieren und gleichermaßen positive, vermittlungsrelevante Effekte initiieren sowie den Lernerfolg steigern.

Literatur
Brandl-Bredenbeck, H. P., & Schulz, N. (2016). Zum Auftrag des Schulsports – eine Nachlese. Sportunterricht, 65(3), 83–85.
Dumont, H., Istance, D., Benavides, F., & Boekaerts, M. (2010). The nature of learning. OECD.
Geßmann, R. (2014). Zum Auftrag des Schulsports: Sportunterricht - ohne Bewegungsfreude ist alles nichts! Sportunterricht, 63(7), 215–216.

Hauptautoren

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