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16.–18. Juni 2022
Münster
Europe/Berlin Zeitzone

Leisten schulische Maßnahmen zur Förderung Dualer Karrieren einen Beitrag zur Aufrechterhaltung leistungssportlichen Engagements? Eine Dropout-Analyse am Beispiel des Additiven Abiturs

17.06.2022, 12:30
1 h 30m
Ballsporthalle

Ballsporthalle

4| Poster Postersession

Sprecher

Jeffrey Sallen Lucas Schole Thomas WendebornProf. Erin Gerlach

Beschreibung

Einleitung
Eliteschulen des Sports (EdS) halten für sportlich talentierte Jugendliche vielfältige Unterstützungsangebote bereit, die das Erreichen individuell optimaler Schulabschlüsse bei gleichzeitigem Streben nach leistungssportlichen Erfolgen sicherstellen sollen. Der Forschungsstand lässt weitgehend offen, inwieweit der Besuch einer EdS und die Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit für einen Abbruch der Leistungssportkarriere während der Schulzeit zu reduzieren (Sallen & Gerlach, 2020). Im Beitrag werden Fragen zum Ausmaß von und den Gründen für das vorzeitige Beenden leistungssportlichen Engagements bearbeitet, insbesondere in Verbindung mit dem Additiven Abitur (AA), einem bisher nur an der EdS Potsdam vorhandenen Unterstützungsangebot für Schülerathlet:innen in der gymnasialen Oberstufe (GOST). Das AA ermöglicht die Streckung der Schulzeit und die Verteilung der Abiturabschlussprüfungen auf mehrere Schuljahre.

Methode
Zur Beantwortung der Fragen wurden schriftliche Selbstauskünfte von Schülerathlet:innen verwendet, die im Zeitraum von 2016 bis 2021 an der EdS Potsdam und zwei weiteren EdS im Land Brandenburg die GOST durchlaufen haben. Die Daten wurden im jährlichen Rhythmus im Rahmen einer prospektiven Längsschnittstudie zur Evaluation des Additiven Abiturs erhoben (Sallen et al., 2019).

Ergebnis
Von den 54 Nutzer:innen des AA, zu denen vollständige Längsschnittdaten vorliegen, beendeten 11% den Leistungssport vor dem Ende des 13. Schuljahres. Im Vergleich dazu waren es unter den 75 Schülerathlet:innen ohne AA an der EdS Potsdam rund 48% und an den anderen beiden EdS ca. 42% bzw. 63% von 69 bzw. 24 Schülerathlet:innen. Als Gründe für den Abbruch leistungssportlicher Karrieren wurden vor allem gesundheitliche Probleme, Probleme mit den Trainer:innen, das Abhandenkommen von Freude an der leistungssportlichen Aktivität sowie mangelnde Aussichten auf sportlichen Erfolg angegeben. Probleme mit der Vereinbarkeit von Schule und Sport waren keine bedeutsamen Anlässe.

Diskussion
Vor dem Hintergrund dieser und weiterer Ergebnisse der Evaluation des AA erscheint das AA als besonders empfehlenswert. Es unterstützt die Schülerathlet:innen wirksam dabei, die Duale Karriere bis zum Abschluss des Abiturs aufrechtzuerhalten.

Literatur
Sallen, J., & Gerlach, E. (2020). Förderung Dualer Karrieren. In C. Breuer et al. (Hrsg.), Vierter Deutscher Kinder- und Jugendsportbericht (S. 249–276). Hofmann.
Sallen, J., Zetzsche, R., Wendeborn, T., & Gerlach, E. (2019). Evaluation von Angeboten zur Förderung Dualer Karrieren an Schule-Leistungssport-Verbundsystemen unter besonderer Berücksichtigung des Modellversuchs Additives Abitur. In Bundesinstitut für Sportwissenschaft. (Hrsg.), BISp-Jahrbuch Forschungsförderung 2018/19 (S. 115–121). BISp.

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